Drupal Open Source CMS und Framework

Drupal ist etwas für die Nerds unter den Webdesignern und Contentmanagern. Alleine schon im Quellcode erkennt man den Anspruch, den die Entwickler-Community von sich verlangt. Im Grunde genommen unterscheidet sich WordPress nicht wirklich von Drupal (auch wenn ich mit dieser Aussage den einen oder anderen empfindlichen Nerd-Nerv treffe), beides sind kostenfrei erhältliche Content Management Systeme, die je von einer internationalen Community entwickelt werden. Es gibt bei beiden Systemen kostenfreie und kostenpflichtige Module (im Falle von Drupal) / Plugins (bei WordPress). Beide Systeme basieren auf PHP und benötigen eine Datenbank (zB MySQL), auf welcher alle Dateien der Website gespeichert werden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Notwendigkeit von Zeit zu Zeit Modul- und/oder System-Updates zu machern, damit die Website langfristig funktionstüchtig bleibt. Wobei hier WordPress bei der Benutzfreundlichkeit die Nase vorne hat. Bei Drupal ist oftmals tiefergehendes Fachwissen erforderlich um Updates zu machen, speziell dann wenn es um das Kernsystem geht. WordPress ist meiner Erfahrung nach das simplere, aber dennoch mächtige, CMS-System, welches sich weltweit mit einem hohen Marktanteil von 60% bei den CMS-Systemen durchgesetzt hat. Eine entsprechend große Community hat WordPress zu bieten. Drupal ist nicht so benutzerfreundlich, erfordert mehr technisches Verständnis und Fachwissen, ist zeitaufwendiger und hat wahrscheinlich deswegen auch einen viel geringeren Marktanteil von derzeit ca. 4 Prozent aller CMS-Websites. Damit liegt einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2018 zufolge Drupal auf Platz 3. Nur Joomla liegt mit etwa 6 Prozent auf  Platz 2 hinter WordPress. Die Vorteile von Drupal liegen aber auch klar auf der Hand, jedenfalls für alle Menschen, die bereits in den Genuss gekommen sind, die Vorteile von Drupal effektiv nutzen zu können. Grundvoraussetzung dafür ist: KNOW HOW – gewusst wie! Die Abbildung anbei zeigt ein etwa 800 Seiten-Nachschlagewerk zu Drupal 7, der ersten Version die HTML 5-Websites und Responsive Designs zugelassen hat. Der Drupal 6-Core spielte noch XHTML aus. Dies war natürlich der Beginn einer neuen Ära.

Drupal Open Source CMS und Framework
Dieses Foto machte ich in einer großen Wiener Buchhandlung von meinem Drupal-Nachschlagewerk.

Drupal auch ideal auch für individuelle Large Scale-Projekte

Drupal ist sehr vielseitig und aufgrund seiner Flexibilität auch als Framework bekannt. Besonders häufig werden Websites größerer Organisationen, Communites, Zeitschriften oder Internetauftritte mit speziellen Anforderungen mit Drupal realisiert. Drupal versteht sich für mich als Spezialisten-Software für die Erstellung komplexer Inhalte im Internet. Der Begriff Siloing gewinnt hier eine wesentliche Bedeutung. Doch ist das für die Vielzahl aller Websites notwendig?

Die Antwort lautet: NEIN! Die meisten Websites verfolgen nicht den Anspruch, komplexe Strukturen in Websites zu erschaffen, vielmehr ist die Benutzerfreundlichkeit und der einfache Umgang mit dem System ein Entscheidungsträger für die Wahl des richtigen / optimalen CMS-Systems. Ein Framework verleiht viel Flexibilität und Individualität, in einem sehr hohen Ausmaß. Dafür wird aber viel Know How und Zeit abverlangt.

Fazit:

Will man eine richtig große Website mit vielen tausenden Inhaltsseiten und einer komplexen Menüstruktur bauen, dann ist man mit Drupal gut beraten.  In allen anderen Fällen macht WordPress wahrscheinlich mehr Sinn, wobei Drupal natürlich auch als Landingpage verwendet werden kann (mit Kanonen auf Spatzen schießen).