Online Dating – über das Business von Tinder & Co

Die Welt der Plattformökonomie (auch Plattformkapitalismus genannt) macht es sich auf subtile Weise einfach, die Verantwortung für Kollateralschäden, wie zum Beispiel das Ghosting, an der Gesellschaft den Konsumenten zu übertragen. Schließlich sind es ja die Menschen selbst, die als Individuum einen freien Willen besitzen (ist das so?) und selbst entscheiden können, ob sie Plattformen wie Amazon, Uber, Airbnb, Facebook oder eben auch Tinder verwenden wollen, oder nicht. Ja, der freie Wille zu entscheiden, was man nutzt und was nicht, impliziert den Umstand, dass man auch gleichzeitig die Verantwortung dafür übernimmt, wenn folglich Probleme daraus erwachsen. Aber welche Probleme oder Gefahren können das sein? Wenn wir uns mit diesen Fragen auf das Online Dating Business von Tinder & Co beziehen, kommen Aspekte zum Vorschein, die sehr viel über unsere Gesellschaft aussagen.

online dating business

Die Rollenverteilung beim Online Dating

Das Geschäftsmodell von Online Dating-Plattformen ist ziemlich cleveres Online Marketing, in welchem die Menschen gleichzeitig zwei Rollen einnehmen, einmal als zahlender Kunde und im gleichen Atemzug als das Produkt selbst. Ja, es ist so: der zahlende (oder nicht zahlende) Kunde ist gleichzeit auch das Produkt, welches im Prinzip auf Tinder & Co angeboten, zur Schau gestellt und verkauft wird. Ohne zahlende (oder nicht zahlende) Kunden gäbe es auch niemanden dort zu finden und zu daten. Eigentlich völlig irre und zugleich grenzgenial für die Erfinder und Betreiber dieser Plattformen, die mit den Sehnsüchten und der Einsamkeit ein Vermögen verdienen.

Nutzen und Moral beim Online Dating

Es liegt deutlich auf der Hand welchen Nutzen Online Dating für alle Beteiligten hat:

  • Kunden können ihre Chancen nutzen, die große Liebe (oder was auch immer) zu finden
  • Online Dating-Unternehmen verdienen sehr gut daran

Das klingt nach einer sehr sauberen Win-Win-Bilanz, bei der alle etwas davon haben. Wenn man bei genauer Betrachtungsweise nun den moralischen Aspekt hinzufügt sieht es in der Realität leider nicht ganz so nach Win-Win aus. Wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in seinem Bericht für das Jahr 2023 berichtet, entsteht aus 291 Tinder-Matches durchschnittlich nur eine feste Partnerschaft. Das bedeutet, dass es durchschnittlich für jedes Liebesglück 290 enttäuschte Hoffnungsfälle gibt, und das bei beträchtlichen Einnahmen für den Online Dating-Betreiber.

Die Lüge von der kostenlosen Dating-App

Eine goldene Regel im Plattformkapitalismus lautet: „Wenn du für ein Produkt nichts bezahlst, bist du das Produkt.“ Beim kostenlosen Online Dating ist es genauso und eigentlich noch schlimmer, weil dort bist du auch das Produkt, selbst wenn du dafür bezahlst. Online Dating ist somit nie kostenlos.

Eine Meinung lautet, dass beim Online Dating für den Service (die Dienstleistung, das Betreiben der Plattform) bezahlt wird, ohne die Garantie auf Erfolg. Dies klingt sogar plausibel und weniger armseelig, da die Kunden sich nicht als Produkt anerkennen müssen. Dafür hat in dieser Betrachtungsweise das Online Dating mehr Glücksspiel-Charakter, wo es um Chancen, Wahrscheinlichkeiten, dem gezielten Umgang mit dem Algorithmus und erfolgsversprechenden Taktiken geht, als um das Finden der echten Liebe ansich (dazu später im Artikel noch mehr). So bekommt das wa(h)re Glück in der Liebe eine ganz neue Bedeutung. Wie auch immer, von welcher Perspektive aus man das Online Dating Business betrachtet, kostenlos ist es auf keinen Fall.

Anzahl zahlender Abonnenten von Tinder weltweit

Die beachtliche Anzahl der zahlenden Abonnenten von Tinder weltweit vom 1. Quartal 2020 bis zum 3. Quartal 2023 ist eine Erfolgsgeschichte für den Dating App-Betreiber selbst, der das Online Dating Business in Perfektion zu beherrschen vermag, auch wenn die Anzahl der Abonnenten seit dem Höchststand im Herbst 2022 wieder rückläufig ist.

tinder nutzerzahlen weltweit 2023
Abbildung: Tinder Nutzerzahlen weltweit 2020-2023 in Tausend, Quelle: statista.com

Das bedeutet nun, dass im 3. Quartal 2023 stolze 10,4 Millionen bezahlende Tinder-Abonnenten aktiv waren. Die Anzahl der Abonnenten ist in angeführter Statistik relativ stabil, wobei die Erfolgschance (Erfolg bedeutet: Partner gefunden) bei nur 1 zu 291 liegt. Das ist doch recht beachtlich, wie bei so geringer Chancen-Wahrscheinlichkeit die Bereitschaft (und das Risiko immer wieder enttäuscht zu werden) zum Online Dating bestehen bleibt. Aber vielleicht geht es letztendlich gar nicht mehr um das Finden der großen Liebe, sondern vielmehr um das Sammeln von Matches im Liebes-Casino.

Gen Z als neues regulativ im Online Dating

Interessant, dass beispielsweise Online Medien, wie derStandard.at davon spricht, dass die Gen Z Tinder in die Wüste schickt, worauf Tinder selbst mit dem Future of Dating Report 2023 reagiert hat. Jedenfalls scheint die vermeintliche Hiobsbotschaft aktuell nicht ganz so dramatisch zu sein, denn die minus 62 Prozent im Artikel von der Standard beziehen sich nicht auf die Userzahlen, sondern den Aktienwert, der offensichtlich im Jahr 2023 nur wenig bis gar nichts mit der Popularität der App zu tun hat. Und selbst das Minus von 62 Prozent nach dem Pandemie-Höhenflug der Dating App ist nach wie vor eine sehr rentable Angelegenheit für die Betreiber der Dating-App. Selbst Red Bull widmet dem Dating-Tech-Giganten einen Highlight-Beitrag über die Zahlen und Fakten zu Tinder, was wiederum aufzeigt, dass wir uns aktuell keine Sorgen um den Fortbestand der Dating-App #1 machen müssen.

Ein kleines Rechenbeispiel

Glaube nicht jeder Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Okay, aber wir glauben nun einfach mal an die vorliegenden Zahlen und kalkulieren damit:

  • Mittelwert Tinder-Abonnenten 2023: 10.500.000 Abonnenten (2. Quartal)
  • Chancen für eine Partnerschaft: 1 zu 291
  • Durchschnittliche Anzahl von Matches pro Jahr: ca. 9.000.000.000 (75 Milliarden seit dem Jahr 2012, 10 Milliarden davon gesamt bis 2015)
  • Statistisch benötigte Anzahl von Matches, damit alle Abonnenten einen Partner finden: 3.055.500.000 Matches
  • Anzahl Tinder-Dates pro Jahr: 78.000.000 (1,5 Millionen Tinder-Dates pro Woche laut Red Bull)

Wenn es demnach jährlich etwa 9 Milliarden Matches gibt (wir gehen davon aus, dass es seit 2016 bis 2023 etwa 9 Milliarden Matches pro Jahr gegeben hat), dann sollte im Prinzip jeder Abonnent bei einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 291 jedes Jahr 3 Partnerschaften erzielen können und das bei durchschnittlich etwa 7 – 8 Tinder-Dates im Jahr (wobei es Berichte gibt, die das Gegenteil behaupten). Wie bitte? Das gibt es doch nicht – wo ist der Fehler? In dieser Berechnung ist das Kommen und Gehen auf Tinder noch nicht berücksichtigt. Dazu konnten wir leider keine Informationen finden (Frage: Wie lange ist ein Tinder-Abonnent durchschnitt bei Tinder als Kunde registriert?). Auch ChatGPT hat für uns keine Antwort auf diese relativ komplexe Frage:

Abbildung: Screenshot ChatGPT

Nun gut, mit diesem Zahlenspiel kommen wir ohne diese Kennzahl nicht wirklich weiter, aber eines ist durchaus beachtenswert: die Verzerrung und Uneindeutigkeit der verschiedenen Angaben, die bei genauer Betrachtungsweise nicht Hand in Hand zu gehen scheinen. Jedenfalls scheint klar zu sein, dass es beim Online Dating Business ungleich mehr Enttäuschungen und vergebliche Liebesmüh gibt, als die großen Liebesglück-Erfolgsgeschichten. Und eines ist auch klar: schließlich sind ja die unzähligen Männer und Frauen selbst schuld daran, dass sie diesen Service nutzen und immer wieder sich selbst schaden (Näheres dazu später), ohne zu verstehen, ob und warum das überhaupt passiert. Und es gibt ja schließlich auch die echten Erfolgsgeschichten auf Online Dating-Plattformen. Also macht es ja durchaus Sinn, dass es diese Dating-Apps gibt, welche Menschen zusammenbringt, die sich andernfalls nie über den Weg gelaufen wären. Und wenn man nur ein wenig im Internet recherchiert, dann tun sich beim so belanglosen Swipen plötzlich tausende Erfolgsgeschichten auf:

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Abbildung: Screenshot von tinderacademy.com am 6.1.2024

Was hier auf tinderacademy.com als Erfolgsgeschichten gefeiert wird ist bezeichnend für unsere Gesellschaft, in der wir leben. Wie auf Instagram, geht es anscheinend auch bei Tinder darum, möglichst viele Matches zu bekommen. Dann geht es gar nicht primär darum, die Liebe seines Lebens zu finden?

… ich glaube wir brauchen jetzt einmal eine Minute Zeit um das „sickern“ zu lassen …

„Okay, aber mich selbst betrifft das ja nicht. Wenn andere Menschen auf Match-Jagd gehen, ist das doch deren Problem, nicht meines.“ kann eine Schlussfolgerung daraus lauten. Nein, so ist es eben nicht, denn im Prinzip ist jede Person, die auf Tinder registriert ist, als Produkt zu sehen und somit auch potenzielles Opfer der Match-Jagd. Aber was ist diese Match-Jagd eigentlich und was löst sie aus?

Die Dopamin-Story: Tinder-Hunting - die Match-Jagd auf Tinder

Es ist so einfach, sich auf Tinder anzumelden und gleich loszulegen mit der Suche und der Auswahl des künftigen Traumpartners. In den allermeisten Fällen zeigt sich aber, dass nach einer kurzen Phase der Euphorie (gleich zu Beginn bekommt man interessante Match-Anfragen) sich bei den meisten Abonnenten ein latenter Match-Mangel einstellt. Interessanterweise finden sich unter den ersten Matches meistens nur kurze Smalltalks ohne Tiefgang, die sich relativ schnell im Sand verlaufen. Bereits nach einer Woche können sich erste Anzeichen von Frustration und dem Gefühl von Zurückweisung zeigen, und voilà: die Basis für die Match-Jagd ist gelegt.

Warum will mich keine/r? Die Sehnsucht nach Dopamin …

Spätestens jetzt stellt man sich erstmals die Frage, was mit einem selbst nicht stimmt und warum man kein vernünftiges Match zustande bringt. Die Gedanken drehen sich im Kreis. Naheliegend ist es, dass es wohl an dem eigenen Profil liegt (Text, Bilder) und an der Art wie man sich auf Tinder & Co präsentiert.

Und plötzlich wird automatisch aus dem eigentlichen Ziel (einen Partner zu finden) ein neuer Bedarf erweckt. Nun geht es um den eigenen Selbstwert und das Verlangen nach der begehrten Dopamin-Ausschüttung, welche zwangsläufig auf Online Dating-Plattformen herausgefordert wird. Wie sehr das Online Dating Business-Konzept von Tinder & Co mit unserem menschlichen Wesen spielt macht folgende ARTE-Dokumentation deutlich sichtbar:

Um den eigenen Wert zu verteidigen und zu stärken, sind oft unmoralische Machenschaften die gängige Praxis. Die Verlockung auf gefälschte Profile, unechte Fotos und falsche Angaben zurück zu greifen, steigt mit zunehmender Frustration und Zurückweisung, bis letztendlich das Match-Hunting komplett im Vordergrund steht. Die Partnersuche gerät somit komplett in den Hintergrund und es wird automatisch zum unerreichbaren Ziel, auf Tinder & Co wirklich einen Partner fürs Leben zu finden. Ist doch nun jedem klar, dass wenn man nur auf der Jagd nach vielen Matches ist, dass hier klein Platz für eine echte Beziehung sein kann. Und ja, es gibt auch die Lotto 6er im Online Dating, aber bei Weitem mit ungleich hohem gesellschaftlichen Kollateralschaden, so die nüchterne Bilanz mit dem Blick aufs Ganze.

Das Dilemma mit Online Dating auf Tinder & Co

Dieses Beispiel (es gibt noch viele weitere Beispiele und Ansichten) zeigt auf, dass nicht nur die Betreiber von Tinder & Co ihre Kunden als Produkte sehen, sondern die Kunden selbst ihre Mitmenschen immer mehr als Produkt (Sache) wahrnehmen und nicht mehr als Mensch mit Gefühlen und einer Seele. Die Distanz, welche Online Dating verursacht, ist einer der Gründe, warum man einen Menschen mit nur einem Swipe ins Nirvana der Wahrnehmung verfrachtet und das im Sekundentakt. Das macht etwas mit uns und unserer Gesellschaft.

Einerseits werden durch das schnelle Entfernen von Matches immer wieder Menschen tief verletzt. Auf der anderen Seite passiert auch etwas mit jenen Menschen, die zurückweisen. Jede weitere Zurückweisung birgt das Potenzial künftig noch mehr und noch schneller zurückzuweisen. Eine Verrohung der Gesellschaft, könnte man meinen.

„Ja, aber man kann ja nicht mit jedem Tinder-Date so umgehen, als wäre es ein Mensch, den man normal kennen gelernt hätte!“, hat einmal eine Frau (Identität: will anonym sein) gesagt. „Achso, warum nicht?“, meine spontane Rückfrage. Die Antwort will ich Ihnen an dieser Stelle ersparen. Es zeigt nur auf wie zweitrangig und belanglos das Daten auf Tinder & Co in der Gesellschaft teilweise wahrgenommen wird. Als Mensch, den man auf Tinder kennenlernt, ist man anscheinend weniger wert, als ein Mensch, den man im realen Leben aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis kennen gelernt hat. Ist das so?

Eines ist gewiss, die großen Gewinner sind auf jeden Fall die Online Dating-Plattformen.

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Über das Ghosting beim Online Dating - Wisch und Weg

So positiv und gesellschaftlich vorteilhaft des Online Dating auch sein kann, so gefährlich kann auch der Umgang damit sein. Ein prägender Begriff dazu ist das sogenannte Ghosting, was es im Grunde genommen schon lange vor dem Zeitalter des Online Dating gegeben hat. Dabei handelt es sich um den sozialen Ausschluss eines Menschen ohne Vorankündigung. Demnach besteht also für den betroffenen (geghosteten) Menschen kein ersichtlicher Grund, warum er jemanden plötzlich nicht mehr sehen kann.

Speziell seit dem Bestehen von Sozialen Medien hat dieser Begriff extrem an Fahrt aufgenommen. In früheren Zeiten, wo es noch keine digitale Verbundenheit gegeben hat, ist man sich einfach aus dem Weg gegangen um soziale Probleme (Konflikte, Diskussionen, Streiteren, körperliche Übergriffe, etc … )  zu vermeiden. Es ist ja durchaus legitim, wenn man Menschen meidet um sich selbst zu schützen.

Es wird, speziell seit der Digitalisierung unserer Kontakte von der Gesellschaft erwartet, sich zu erklären warum man keinen Kontakt mehr wünscht. Diese Art der Rechtfertigung wird von Ghosting-Opfern natürlich verständlicherweise eingefordert, damit sie wissen, warum ein Kontakt mit ihnen nicht mehr gewünscht wird. Diese Forderung steht tagtäglich im Konflikt mit dem Recht, sich auch nicht rechtfertigen zu müssen. Aber ist das so, wenn man den Pakt mit dem Teufel (dem Online Dating) eingeht, dass man das Recht auf Nicht-Rechtfertigung in diesem Fall nicht in Anspruch nimmt?

Eines der moralischen Dilemma mit dem Online Dating

Eine Möglichkeit, um Ghosting zu regulieren, um Ghosting-Opfer vor mentalem Schaden zu bewahren, wäre eine offizielle Klausel in den Richtlinien der Online Dating-Portale, die das Ghosting effektiv verhindern können. Dies könnte zum Beispiel so aussehen, dass wenn jemand eine andere Person ghostet, dass die geghostete Person die Möglichkeit hat, über die Dating-Plattform den Grund für das Ghosting zu erfahren. Die Online Dating-Plattform müsste darauf bestehen, vom „Ghost“ den Grund zu erfahren. Andernfalls (falls der Ghost nicht reagiert) ist mit Konsequenzen (Temporäre Sperre des Accounts, Strafzahlung, etc …) zu rechnen. Dies würde aber nur dann funktionieren, wenn dies auch gesetzlich geregelt, und mit den Datenschutzbestimmungen konform, wäre. So müssten sich alle Online Dating-Anbieter damit befassen und entsprechende Änderungen in ihrem System vornehmen.

Was Ghosting bei den Opfern anrichten kann

In folgendem Video sehen Sie, wie sehr dieses banale Verhalten des Ghosting Wunden in unserer Gesellschaft verursachen kann. Es ist keine Banalität und nicht unbedingt ist der Ghost der einzige oder wahre Übeltäter in der Rollenverteilung.

Warum die gesellschaftliche Verantwortung des Ghosting bei den Online Dating-Plattformen liegen sollte

Wie ganz zu Beginn in diesem Artikel bereits zu lesen ist, machen es sich die Giganten der Plattformökonomie mit der Übernahme von Verantwortung für „Kollateralschäden“ sehr einfach. Das Beispiel für Ghosting beim Online Dating ist ein Paradebeispiel für solche Schäden an der Gesellschaft.

Der Mensch und sein Wesen war, ist und wird nie perfekt sein. Fehler zu machen ist menschlich und auch lernresitent zu sein in manchen Dingen ist es genauso. Wir Menschen haben nicht die Verpflichtung immer perfekt den mitterweile sehr hohen moralischen Anforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden. Wenn also vom System (in diesem Fall der jeweiligen Online Dating-Plattform) ein menschliches Fehlverhalten provoziert wird, so liegt es auch am System, eine Basis zu schaffen, welches dieses Problem bereits präventiv abwehrt.

Schafft das System nicht die entsprechende Basis, so wird immer wieder Schaden entstehen. Daher ist folglich im Falle von vorsätzlichem Ghosting auch der Online Dating-Betreiber in die Verantwortung zu ziehen. Zudem gibt es bei Weitem nicht nur vorsätzliches Ghosting, sondern auch Fälle, wo jemand aus ganz anderen Gründen nicht mehr erreichbar ist (der Ghost liegt im Krankenhaus, wurde gehacked, sein Handy wurde gestohlen, etc. ..). Man weiß es nicht und daher ist das alles nicht so einfach …